Aufbautechnik
Wie gehe ich vor?

Grundsätzlich baue ich alle Gefäße in der indianischen Aufbautechnik auf. Ein Gefäß wird grob mit dicken Wulsten aufgebaut. Ich drücke sie aus der Hand heraus. Nun werden die Wulste beim Aufbau mal mehr nach innen oder außen gelegt und miteinander verbunden. Auf diese Art und Weise entstehen vielfältige Gefäßformen. Im weiteren Prozess wird immer feiner gearbeitet. Die Wandstärke wird durch herausschaben, abschaben reduziert. Es folgt das Glätten mit einem Schwamm oder Stein. Die Oberfläche kann jetzt verschiedenartig gestaltet werden.

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Gefäße in der Indianischen Aufbautechnik und mit Bemalung

Die Gefäße können mit einer Engobe auf dem noch feuchten oder auch trockenen Ton bemalt werden. Es ist möglich, eine Struktur in das Gefäß zu drücken, ritzen oder wegzuschaben. Ist das Gefäß noch lederhart, kann es besonders gut geglättet oder poliert werden. So erhält es eine glänzende Oberfläche und verdichtet sich gleichzeitig. Eine Bemalung mit der schwarzen Engobe wird zwei mal im Ofen gebrannt. Bei dem zweiten, höheren Brand, erhält sie ihren seidenen Glanz. Diese besondere Art des Erschaffens eines Gefäßes geht in vielfältige Bereiche der Wahrnehmung. Ich begleite sie gern einfühlsam und mit meinem Fachwissen, bei dem Entstehungsprozess ihres Gefäßes.

Ofen

Es wird in einem Elektroofen (Schrühbrand) bei ca. 830 Grad gebrannt. Der zweite Brand (Glasurbrand) bei 1080 Grad.

Rakubrand

Der Begriff Raku stammt aus Japan und bedeutet FREUDE. Ich persönlich empfinde eine Freude darin, beim Entstehen eines Gefäßes mit allen Elementen verbunden zu sein. Während dem Aufbau gehen meine Hände in Kontakt mit der Tonerde. Ich lasse mich leiten von einer Idee oder Intuition. Dabei wird dickwandig aufgebaut, so dass sich später beim Brand (950 Grad) die Wärme im Ton gut einspeichert. Der erste Brand findet im Elektroofen statt. Beim Auftragen der Glasur habe ich mehrere Möglichkeiten der Gestaltung. Ich kann mit Wachs Flächen abdecken, die sich beim späteren Prozess schwarz hervorheben. Je nach Auswahl und verschiedenem Auftragen der Glasur werden sich besondere Effekte ergeben. Das Gefäß wird nun im Gasofen gebrannt. Wenn die entsprechende Temperatur erreicht ist, entnehme ich mit einer Zange das glühende Gefäß aus dem Ofen, lege es in Sand und schütte Sägespäne darüber. Die Elemente Feuer und Luft wirken nun auf ihre eigene Art zusammen. Mit dem Abdecken eines Metalleimers, ruht der Prozess ca.15 Minuten. Im Wasser wird anschließend das Gefäß abgekühlt. Somit sind jetzt alle Elemente im Entstehungsprozess vereint. Am Ende zeigt sich die Freude, über die Haarrisse in der Glasur, die unvorhersehbaren Farbspiele oder Kontraste auf dem Gefäß. Vielleicht konnte ich sie dazu inspirieren, sich mit mir an ein eigenes Gefäß zu wagen, sich auf das Wirken der Elemente einzulassen.